Sorge um die Zukunft

2017 entstand das Bild „Mutter Erde brennt“. Den Titel habe ich Dalia Lavis Song: „Mutter Erde weint“ entlehnt. Das Bild ist 1m x 1m (wie auch die anderen zwei) groß, mit Oelfarbe gemalt und gespachtelt, auch die Finger kamen zum Einsatz. Täglich war in den Nachrichten von Völkerwanderungen, bedrohlichem Klimawandel und dem vielen Elend auf der Welt zu hören. Das wollte ich malerisch und plakativ und einfach zum Ausdruck bringen. In der Ausstellung im Kunstverein erfuhr ich viel Zuspruch und das hat mich animiert weiterzuarbeiten.

Im Gegensatz zu den Fotos aus dem All wollte ich im zweiten Entwurf unseren Planeten nach meinen Gefühlen gestalten. Nicht blau, sondern grün sollte Mutter Erde sein, grün, wie die Regenwälder, wie unsere Landschaften um uns herum. Grün ist die Farbe der Hoffnung und alles Grüne auf der Welt bedeutet Atem und Leben können.

Anschließend, beim dritten Bild, wollte ich das Kostbare, das unsere Erde darstellt, im Bild festhalten. Deshalb habe ich mit Goldfarben gearbeitet: unseren Planeten, den einzigen, den wir haben! Das Malen mit Gold habe ich von Marita Rose abgeguckt. So entstand also Nummer 3.

Alle drei Bilder lagerten oben im Haus, als ich 2019 anfing, alte Bilder zu überarbeiten.

Nicht alle meine Bilder haben Titel, diese schon: das grüne Bild soll „Flüchtig“ heißen. Die Flüchtlingsmisäre hatte ihren Höhepunkt erreicht, und ich wollte wieder mit einfachen Bildinhalten die Situation ausdrücken: gleichförmige Gestalten, ohne Gesichter im Trott, auf der Suche, immer unterwegs.  Auch wir, denen es gutgeht, verändern uns. Wir müssen dazu neue Räume durchschreiten. Durch das angedeutete große, hohe, einfache Tor ohne Torflügel müssen wir vielleicht alle durch. Wer weiß das schon?

Neben den beiden Bildern stand nun immer noch das Goldene. Das habe ich im letzten Jahr angefangen zu überarbeiten. Salvatore Dali hat für seine Frau, die sehr gläubig war, mehrere Christusbilder gemalt. Mich hat die Perspektive des Kreuzes schon vor Jahren beeindruckt und es gibt aus der Zeit zwei Kreuzdarstellungen von mir mit gebogenen Armen, als wollte Jesus uns alle tröstend umfangen. Dieses dritte Bild -auf einer Bildecke stehend- hat den Titel „Nicht Galas Christus“. Mein Christus sieht entsetzt, warnend, traurig zu uns hoch.

Das Modell war jung und deshalb sieht mein Christus auch sehr jung aus. Gut so, denn die jungen Leute- mehr als wir alten- werden die Welt retten müssen.

Aus drei Bildern hat sich so im Laufe von ein paar Jahren ein Triptychon mit vielen Interpretationsmöglichkeiten gebildet.